Noch was:
Der Klamaukwestern
1970 drehte Enzo Barboni, der bei “Django” Corbuccis Kameramann war, “Die link und die Rechte Hand des Teufels”. Aus Parodie wurde nun Slapstick und der Film wurde ein weltweiter Erfolg. Er läutete auch ein neues goldenes Zeitalter ein, wenn auch nicht unbedingt für den Italowestern, dann zumindest für die italienische Filmindustrie. Zahllose Komödien wurden produziert und das Gespann Bud Spencer und Terence Hill sollte von nun an weltweit Triumphe feiern. Im Allgemeinen sind die Spaghetti-Fans von den Westernkomödien nicht allzu begeistert, doch die beiden Barboni Komödien sind sehr unterhaltsam wobei der zweite Film, “Vier Fäuste für ein Hallaluja”, der in Italien erfolgreichste Western überhaupt ist. Der von Leone produzierte “Mein name ist Nobody” von Tonino Valerii (1973) ist eine augenzwinkernde Verbeugung vor dem alten Westen.
Es wurden nun immer neue Mischungen ausprobiert um das Westernkomödienrepertiore zu erweitern. Eine Variante war Martial Arts als Zutat. Hier fand sich meist ein kampfkunstkundiger Gast aus Fernost im wilden Westen wieder. Jedoch wurde keiner dieser Filme zu einem echten Klassiker. Obwohl von nun an immer schlechter werdende Komödien den Markt beherrschten gelang es den Filmemachern noch einige ernstere Vetreter des Genres auf die Beine zu stellen. Corbucci drehte mit “Zwei Companeros” 1970 eine Art Fortsetzung seines Mercenarios, während Leone 1971 mit Todesmelodie einen etwas anderen Blick auf den politischen Spaghettiwestern warf.
Die Westernkomödie selbst versumpfte zusehends in endlosen Prügeleien, Tortenschlachten und Nonsenseorgien. Selbst einst arrivierte Regisseure wie Carnimeo beendeten ihre Bemühungen im Genre in Klamauk-Kaspereien wie “Kennst Du das Land, wo blaue Bohnen blühen?” (1973) oder “Dicke Luft in Sacramento” (1974).