Am 18. Oktober 2012 erscheint von Uwe Killing (!): “Dreckige Spaghetti: Die glorreiche Geschichte des Italowestern”. Killing hat in der Vergangenheit für Magazine wie Playboy, MAX oder FHM geschrieben. Die VÖ ist ihm eine “Herzensangelegenheit”, schließlich haben ihn die Italo-Helden durch seine “wilden Jugendtage” begleitet, wie es in der Verlangsankündigung heißt. Ob das alles ausreicht für einen gehaltvollen Beitrag zum Genre? Gegen Bruckers enzyklopädische Veröffentlichung “Für ein paar Leichen mehr” wird er es schwer haben. Zudem ist der Wälzer mit knapp 50 €uronen auch nicht gerade ein Schnäppchen. Was meint ihr zu der VÖ und zum Autor?
Schwer zu sagen ohne es gesehen zu haben.
Also es muß schon sehr gut geschrieben sein um dafür 50 € auszugeben, was ich jetzt aber nicht wirklich erwarte.
Leider sind viel IW Bücher eher schlecht geschrieben. Bruckner macht da keine Ausnahme.
Zumindestens scheint Uwe Killing ein unbeschriebenes Blatt zu sein - im Zusammenhang mit Italo-Western ist mir der Name bislang nicht untergekommen. Wenn ich auch den Titel “Dreckige Spaghetti” etwas unglücklich gewählt finde (assoziiere ich eher mit unappetitlicher Pasta als mit Pasta-Western), werde ich mir das Werk wohl zulegen, so um Weihnachten herum.
Welche Buch-Veröffentlichungen zum Thema IW sind denn aus deiner Sicht lohnenswert, sprich informativ und gut geschrieben? Bislang hab ich Kevin Grant - “Any gun can play”, Bruckner und den Sammelband “Um sie weht der Hauch des Todes” gelesen. Was gibts denn sonst noch?
Auf deutsch finde ich das Kessler Buch sehr viel besser geschrieben. Ein anti-akademisches Meisterwerk. Und oft ein Riesenspaß.
In dem von dir erwähnten Sammelband “Um sie weht der Hauch des Todes” sind auch sehr gute Texte enthalten.
Bruckner ist für mich vor allem wegen seiner Datenfülle wichtig, und weil er umfassend ist. Kessler beschränkt sich leider auf die IW italienischer Regisseure, und verzichtet damit auf die ganzen Spanier, die lediglich am Ende zusammen mit einigen Eurowestern aufgelistet werden. Das heißt auch Friedhof ohne Kreuze ist nur im Anhang.
Bruckners Texte sind in einem holprigen Deutsch geschrieben, und seltsamerweise auch wenig informativ. Und die abgedruckten Kritiken die er zusammengetragen hat sind oftmals ganz furchtbar schlecht. Die belegen zwar wie schlecht Filmkritik damals sein konnte, aber für die behandelten Filme bringen sie einem gar nichts.
In Joe Hembus Western Lexikon finden sich auch ein paar großartige Sachen, aber er hatte anscheinend damals nur die bekanntesten gesehen. Trotz vieler Fehler, gerade was IW betrifft, immer noch eines der schönsten Filmbücher überhaupt.